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Come in and chill out!

Von außen mutet Nägler’s Fine Lounge Hotel im pittoresken Oestrich-Winkel eher an wie ein Mehrfamilienhaus als eine vielfach empfohlene Tagungs-Oase. Ist dies wirklich die richtige Adresse? Nicht selten dürften die Zweifel daran so lange bestehen bleiben, bis man vom Hotelparkplatz über die Eingangshalle mit dem Fahrstuhl im zweiten Stockwerk ankommt. Denn erst nach Öffnen der Lifttüren wird deutlich, was dieses Hotel so grundlegend unterscheidet von anderen: Wer hier angekommen ist, soll sich wohlfühlen, runterkommen, durchatmen! Und zwar sofort! Wirklich eine Wahl haben Neuankömmlinge sowieso nicht, denn jetzt stehen sie nicht etwa an der Rezeption, sondern inmitten eines nach frisch gemahlenem Kaffee und selbstgemachtem Gebäck duftenden Raumes, der gespickt ist mit verschiedenen Frühstücksstationen, gemütlichen Sitzecken und allerlei kulinarischen Verführungen. Zur Rezeption geht es ein paar Meter weiter nach rechts. Das Herz des Hauses jedoch, das schlägt linker Hand: in der weitläufigen, von Lederlümmelsofas, derben Dielenböden, fetten Teppichen und Panoramafenstern dominierten, namensgebenden Lounge mit Zugang zur großzügigen Außenterrasse. Vor allem aber: zum freien, atemberaubenden Rundum-Blick auf Vater Rhein. Willkommen im Nägler’s, der perfekten Kulisse für kleinere Gruppen, die in vier variabel teilbaren Räumen auf einem separaten Stockwerk konzentriert arbeiten möchten und denen zusätzlich zu einer spektakulären Chill-out-Area mit Day Beds, Kuschelkojen und Schweigeraum selbstredend auch die Lounge zur Verfügung steht. Ob für kreative Sit-ins, den Austausch zwischendurch oder als Selbstbedienungsbar am Abend. Lediglich zum Dinner bitten Diana Nägler und ihr gut gelauntes Team in die Nachbarschaft, um Gästen die kulinarische Vielfalt der fußläufigen Umgebung zu erschließen. So reichhaltig ist das Angebot – von gutbürgerlichen bis regionaltypischen Spezialitäten wie Woi-Hinkelchen (Wein-Hähnchen) über gehobene Rheingauer Gastronomie bis hin zu mediterraner Küche –, dass sie bewusst auf ein hoteleigenes gastronomisches OEuvre verzichtet. Viel lieber empfiehlt sie einen ihrer Nachbarn oder organisiert individuelle Wein- und Genuss- Programme für den krönenden Abschluss eines Meetings. Anders eben, aber sexy.

Anke Pedersen