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Erstes klimaneutrales Hotel in NRW

19.04.2010

Immer mehr Urlauber legen Wert darauf, möglichst in Einklang mit der Natur zu reisen. Sie buchen Unterkünfte, die sich in die Landschaft einfügen, sie reisen mit der Bahn statt CO_2 -intensiv zu fliegen. Öko-Tourismus ist längst nichts Neues mehr. Was viele aber überraschen dürfte: In ganz wenigen Hotels kann man auch ganz klimaneutral übernachten und speisen: Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist das Landhotel Struck im westfälischen Attendorn-Niederhelden. Es ist das erste Hotel in ganz Nordrhein-Westfalen und erst das vierte in ganz Deutschland, das eine ausgeglichene CO_2 -Bilanz aufweisen kann.


Der Hotelier Stefan Struck hat das klimaschädigende Kohlendioxid (CO_2) in seinem Betrieb in den vergangenen Jahren stark reduziert. Und der CO_2 -Ausstoß, der sich nicht vermeiden lässt, wird durch das Pflanzen von Bäumen in einem Aufforstungsprojekt in Panama ausgeglichen: Stefan Struck finanziert das Bepflanzen von 1,5 Hektar Land. Rund 900 Bäume werden überleben, und die nehmen so viel CO2 auf, wie sein Hotel verbraucht.

Für sein unternehmerisches Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist der Gastronom jetzt mit dem Titel "1. Klimaneutrales Hotel in NRW" ausgezeichnet worden. Dazu gratulierte auch Landesumweltminister Eckhard Uhlenberg, der dem Hotel einen Besuch abstattete und sich davon überzeugte, dass Stefan Struck schon lange am nachhaltigen Wirtschaften in seinem Hotel im idyllischen Repetal gelegen ist. Das Land NRW sei sehr bemüht, in den nächsten Jahren einen beträchtlichen Anteil an CO_2 einzusparen; das bringe aber nur etwas, wenn viele kleine Beiträge geleistet würden, sagte der Minister, der Struck lobte: "Sie gehen mit gutem Beispiel voran."

Die Urkunde überreichte Stephan Krug von der Initiative Viabono, die nachhaltigen Tourismus fördert. Viabono hat gemeinsam mit dem Verein "COOL" den sogenannten Viabono-CO_2 -Hotelrechner entwickelt, mit dem sich der "CO_2 -Fußabdruck" eines Betriebes messen lässt, also der direkte Verbrauch an Kohlendioxid. Ziel der Aktion ist die weitere Steigerung der Energieeffizienz, also wird die Emissionsmenge nicht nur insgesamt, sondern auch ihre Verteilung auf verschiedene Bereiche wie Gebäude und Mobilität ermittelt, damit deutlich wird, wo noch Sparpotenzial besteht.

Das will Hotelchef Stefan Struck nutzen: "Wir können am Gebäude und am Heizsystem noch was tun." Der Inhaber des 40-Mann-Betriebs ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, blickt aber kurz zurück: "Wir haben in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellschrauben gedreht, um unsere Öko-Effizienz zu verbessern." Energiesparlampen beleuchten das Hotel, die Menge an Müll ist deutlich geschrumpft, gleiches gilt für den Wasserbrauch. Eine wichtige Neuerung war der Bau von vier Blockheizkraftwerken im Jahr 2000, deren Energie-Wärmekopplung die Energieeffizienz im gesamten Hotelbetrieb steigert. Struck investierte zudem in die Gebäude-Isolierung und entsiegelte die Terrasse. So viele Lebensmittel wie möglich werden in der ganz nahen Umgebung eingekauft. Bier, Eier, Erdbeeren und Forellen beispielsweise bezieht Struck direkt aus seinem Ort oder dem Nachbardorf. Und alle Schreinerarbeiten erledigt der Handwerker, dessen Werkstatt direkt bei Struck um die Ecke angesiedelt ist.

397 Tonnen CO_2 pro Jahr stößt das Hotel insgesamt aus. "Das ist ein niedriger Wert", sagt Stephan Krug von Viabono. Um den Energieverbrauch verständlich darzustellen, bewertet Viabono die Gastronomie-Betriebe auf der für Elektrogeräte üblichen Buchstabenskala von A bis F, die dem Verbraucher geläufig sind. Der Niederheldener Betrieb schneidet mit einem "B" und somit sehr gut ab. Stephan Krug von Viabono befindet: "Das Landhotel Struck schneidet wirklich gut ab, wenn man bedenkt, dass es auch ein Schwimmbad und einen Wellness-Bereich bietet".

URL: www.landhotel-struck.de