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Optimismus verdrängt Besorgnis im kommenden Jahr

02.12.2010

Die etablierten Senior-Manager der weltweiten Meeting-, Incentive-, Kongress- und Event-Branche (MICE) blicken optimistisch in das kommende Jahr. Das ist eines der Ergebnisse des aktuell veröffentlichten "IMEX Global Insights"-Berichtes der führenden Messe "IMEX - incorporating Meetings made in Germany - the worldwide exhibition for incentive travel, meetings and events", die jährlich in Frankfurt stattfindet.


Für den Bericht wird ein festes Gremium von 45 Vertretern aus verschiedenen Unternehmen der Meeting-Branche zu ihren jeweiligen Aussichten für die Zukunft befragt. Der Großteil der Plenums-Mitglieder arbeitet zum Beispiel als Präsident, Chief Executive Officer oder Direktor. Die Mehrheit von ihnen lebt in Europa (25). Zehn Teilnehmer kommen aus den USA, der Rest aus Ländern wie Argentinien, Singapur, China und Australien.

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage verdeutlichen eine positivere Entwicklung für die Meeting-Branche im kommenden Jahr: Die Manager erwarten sowohl eine steigenden Anzahl an Events als auch höhere Budgets. Gleichzeitig stehen "grüne Initiativen" weiterhin hoch im Kurs, ebenso wie die Weiterentwicklungen bei virtuellen Meetings. Die Rentabilität von Meetings und Events sowie kostensparende Richtlinien sind auch zukünftig zentrale Entscheidungsfaktoren der Senior-Vertreter.

58 Prozent der befragten Teilnehmer gehen davon aus, dass sie die Anzahl an Meetings, Events oder Incentives, für die sie verantwortlich zeichnen, im Vergleich zum vergangenen Jahr erhöhen werden. 37 Prozent der Befragten planen keine Veränderungen und nur fünf Prozent erwarten eine geringere Anzahl an Veranstaltungen. Im Großen und Ganzen rechnen die Teilnehmer damit, im Jahr 2011 über ein höheres Budget zu verfügen: 18 Prozent erwarten einen deutlichen Anstieg, 39 Prozent eine leichte Anhebung. Für 24 Prozent bleibt das Budget im Vergleich zum Vorjahr unverändert. 18 Prozent der Teilnehmer gehen von einer Reduzierung ihrer finanziellen Mittel aus. Im Vergleich zum ersten "IMEX Global Insights"-Bericht vom November 2009 ist ein deutlicher Wandel von einer eher vorsichtigen zu einer nun zuversichtlicheren Branche erkennbar.

Während des letzten Quartals 2009 erwarteten die Befragten noch, dass die Anzahl an Events im Vergleich zum Vorjahr stabil bleiben wird (57 Prozent) und Budgets gekürzt oder gleich bleiben (60 Prozent). Die Grundstimmung, die aus dem aktuellen Bericht hervorgeht, unterstützt jedoch die Annahme, dass die Branche die schlimmste Phase der Konjunkturflaute hinter sich gebracht hat. Denn die Ungewissheit über die Stabilität der globalen Wirtschaft im letzten Jahr führte zu kurzfristiger geplanten Meetings und einer bescheideneren Prognose. Das ist für 2011 nicht mehr der Fall. Im Vergleich zu einer "Global Insights"-Studie, die im ersten Quartal 2010 durchgeführt wurde, geben 71 Prozent der aktuell Befragten nun an, dass sie optimistischer sind. Nur fünf Prozent fühlen sich weniger zuversichtlich und acht Prozent antworten, dass es für sie schwieriger ist, Prognosen aufzustellen.

Während im vergangenen Bericht die Unsicherheit der globalen wirtschaftlichen Entwicklung den Entscheidungsprozess dominierte, geben in der aktuellen Umfrage nun 26 Prozent der Manager an, dass in Zukunft Kostensenkungen höchste Priorität haben. Weitere Haupteinflüsse bei Entscheidungen sind die Möglichkeit steigender Kosten von Zulieferern und Gebühren, sowie die Einhaltung von neuen Reise-und Ausgaberichtlinien der Unternehmen.

Entgegen der Annahme, Manager stünden unter besonderem Druck ihre Geschäftsreisen zu reduzieren, zeigt der "IMEX Global Insights"-Bericht das Gegenteil auf. Bedenken über zu lange Abwesenheiten vom Büro tauchen bei über 60 Prozent der Befragten nicht mehr unter den wichtigsten fünf Kriterien für eine Geschäftsreise auf. Dies deutet auf eine gegensätzliche Entwicklung zu den zunehmenden virtuellen Meetings und Videokonferenzen hin. Naheliegend ist, dass neue Technologien Fachleute nicht davon abhalten, für das Geschäft wichtige persönliche Treffen zu vereinbaren. Jedoch sind sich die Befragten bewusst, dass eine gute Mischung aus virtuellen und persönlichen Meetings immer wichtiger wird.

Rentabilität ist weiterhin ein Hauptkriterium bei der Planung von Events. Ein Viertel der Befragten berichtet aktuell, dass die ausführliche und leicht nachvollziehbare Darstellung der Rentabilität von Meetings, Events und Incentives im Detail eine ihrer höchsten Prioritäten darstellt. Weniger Einflüsse auf die Planung haben Währungsfluktuationen und Sicherheitsängste. 27 Prozent der Befragten stufen politische Unsicherheiten lokal oder in ihren avisierten Märkten als eine der weniger wichtigen Entscheidungskriterien ein.

Auch Befürchtungen, dass der zunehmende Druck der vergangenen zwölf Monate innerhalb der Unternehmen CSR-Richtlinien beeinträchtigt, werden im aktuellen "IMEX Global Insights"-Bericht widerlegt. Die Befragten halten nachhaltige und umweltfreundliche Maßnahmen nach wie vor für wichtig. 42 Prozent von ihnen setzen sich umfassend für CSR-Aktivitäten ein, die ihre gesamte Arbeit beeinflussen und bestärken. 26 Prozent der Befragten entwickeln gegenwärtig Richtlinien für die Umsetzung dieser Aufgaben. Jedoch sind CSR-Maßnahmen im Ganzen noch ausbaufähig. Über ein Viertel der Teilnehmer sind sich zwar der Wichtigkeit von CSR bewusst, jedoch stehen sie mit der Definition von Richtlinien zu Aktionen für lokale Gemeinschaften und gemeinnützige Projekte noch am Anfang.

Zum Abschluss wurden die Gremium-Mitglieder gebeten, individuelle Antworten zu der Frage "Was ist die größte Herausforderung für die MICE-Branche in den nächsten fünf Jahren?" zu geben. Zu den häufigsten Antworten gehörten die Rentabilität und die Verdeutlichung der Wichtigkeit von Meetings. Einer der Befragten berichtete, dass die Branche gewährleisten sollte, dass "alle Aktivitäten zweckdienlich sind und frische Ideen sowie eine fassbare Rentabilität liefern". Ein anderer Teilnehmer rief seine Kollegen auf, "sich auf die Werte von Meetings in der Kommunikation zu fokussieren, damit diese nicht als Kostenstelle wahrgenommen werden, sondern als Katalysator für Innovationen und steigende Erträge".

Die Nutzung des Potenzials virtueller Meetings war ein weiterer Punkt, der mehrere Antworten hervorrief. Ein Befragter äußerte den Wunsch, "virtuelle und persönliche Meetings und Events weltweit in ein logisches und ganzheitliches Strategieraster zu integrieren". Jedoch führte ein anderer auf: "die bedeutendste Aufgabe, um voranzukommen, ist, Menschen dazu zu bringen, ihr Büro für ein persönliches Meeting zu verlassen".

Mehrere Antworten verlangten nach Strategien, die die Zukunft mitgestalten. "Wir müssen Sponsoren überzeugen, Kongresse zu unterstützen und verlässliche Partner zu werden", sagte ein Teilnehmer. Wiederum andere regten an, dass Meetings in die umfassende Geschäftsstrategie besser integriert werden müssten, indem sie in einen "Geschäftskontext" und als "Teil des Hauptgeschäftsfeldes" positioniert werden.

Alle Ergebnisse der IMEX-Studien sind über den Global Data Exchange-Sever abrufbar unter:

URL: www.imex-frankfurt.com/dataexchange.html