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Historisch mit ausgefallenem Programm

Schon die Anfahrt zum quasi auf der deutsch-französischen Grenze gelegenen Hof ist viel versprechend: Einmal von der Hauptstraße abgebogen, geht es durch die Auenlandschaft und Felder zu einem sichtbar historischen, weitläufigen Ensemble mit alten Bäumen und Kiesflächen, die unter den Füßen knirschen – was für eine schöne Atmosphäre, ist der erste Gedanke. Kein Wunder, stammen die liebevoll restaurierten Gebäude doch teils aus dem 12. Jahrhundert! Einst als Sommersitz der Nonnen des Klosters Fraulautern gegründet, wuchs der Hof im Laufe der Jahrhunderte: Für den Gast bedeutet das heute: Viele unterschiedliche Locations auf einem Gelände, die sogar bis zu 300 Teilnehmer fassen können, diverse Außengelände und damit viel Abwechslung. Gleiches gilt für die Zimmer, die jedes anders eingerichtet wurden. Allen gemein ist allerdings der Stil: Englische Jagdgesellschaft kommt einem unweigerlich in den Sinn. Dass dahinter dennoch modernes Management steckt, fällt erst einmal gar nicht auf, es sei denn, man wirft einen Blick auf die Technik, die in allen Räumen auf modernem Standard ist. Besonders erwähnenswert sind auch die Zusatzprogramme: Dank der benachbarten Jagdschule samt Falknerei sind geführte Eulenwanderungen, Falknerei-Vorführungen, Aufenthalte auf dem Schießstand (unbedingt vorher anmelden!), GPS-Schnitzeljagden, aber auch historische Führungen möglich. Alles kernig-handfeste Angebote also? Nein, auch ein brandneuer, großzügiger Wellnessbereich mit Sauna und Yoga auf Anfrage wartet im Linslerhof. Abends geht es in eines der zwei Restaurants, die feine, aber bodenständige Küche bieten – oder ins „Wohnzimmer“ mit Selbstausschank, wo sich auf gemütlichen Sofas unter Hirschgeweihen noch spannende Gespräche ergeben. Besonders geeignet ist der Hof daher für Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmer abends nicht in alle Richtungen auseinanderstreben, sondern sich besser kennenlernen wollen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist der Linslerhof auf Höhe der Zeit und einer der größten privaten Erzeuger von Solarstrom im Südwesten Deutschlands – sogar eine rundum ökologische Anreise per Pferd ließe sich hier übrigens einrichten, denn im Reitstall des Hofs findet sich immer ein Platz für ein Gast-Pferd.

Françoise Hauser