Autorenmeinung

Ein Ort zum Geerdet-Werden

Von einer „Hotellandschaft“ zu sprechen ist nicht ganz abwegig. Das weitläufige Klostergelände (7 Hektar) mit seinen verschiedenen Gutsgebäuden, den Gärten und der Kirche wird umgeben von einer rund einen Kilometer langen, historischen Mauer. Drumherum befindet sich nur freie Landschaft: Felder, Wälder und Harzblicke. Bei einem Spaziergang auf dem „Klostererlebnisweg“ lässt sich viel erfahren über den geschichtlichen Alltag, als noch die Zisterzienserinnen hier lebten und wirkten. Die Gesamtheit der bestens erhaltenen Barockanlage weckt innere Echos und ist wie dafür geschaffen „runterzukommen“ und sich neu zu erden. Wer ein Lern- und Tagungsumfeld sucht, in dem es sich atmosphärisch und sprichwörtlich „in Klausur“ gehen lässt, liegt im Klosterhotel Wöltingerode richtig – dazu erlebt man einen Umgebungswechsel mit viel historischem Charme, interessanten Einblicken und zeitgemäßem Komfort. Im ehemaligen „Skriptorium“, entlang des Gevierts der Kreuzgänge, ist heute das Gros der Tagungsräume untergebracht. Sie verfügen über eine Seminarausstattung mit allem professionellen Zubehör und teils direkten Ausgang zur Klosterwiese, auf der bei schönem Wetter Gruppenarbeiten oder Teamspiele bei einem herrlichen Landschaftsweitblick auf den Harz stattfinden können. Nebenan wird der stimmungsvolle Klosterinnenhof gerne und rege zum Pausen-Intermezzo aufgesucht. Von besonderem Charakter sind die rückzüglichen „Benediktinersäle“, in denen stilvolles Mobiliar und alte Ölgemälde Zusammenkünften im kleinen Kreis einen exklusiven Rahmen schaffen. Größer angelegte Treffen, wie parlamentarische Konferenzen, Symposien und Vorträge, erhalten in der „Nonnenempore“ (230 m²) ihrerseits eine eindrückliche Kulisse: In dem über sieben Meter hohen mittelalterlichen Gewölbesaal kann man in den Innenraum der Klosterkirche herunterschauen. Angesichts so viel geschichtlicher Präsenz bieten sich Rahmenprogramme gleich an Ort und Stelle an. Verschiedene Führungen, historisch oder technisch orientiert, kommen hierbei in Betracht, auch die berühmte Klosterbrennerei: Dabei geht es um Tradition und Handwerk bei der Erstellung von Feinbränden und natürlich um geschmackliche Entdeckungen.

Norbert Völkner